Überblick
Das Projekt Bahnknoten Bamberg
Die Strecke wird um zwei neue Gleise erweitert. Dabei wird vorrangig der Fernverkehr über die beiden äußeren Gleise und der Nahverkehr und Güterverkehr über die innenliegenden Gleise geführt. Im Zuge dessen werden die Gleise im Bahnhofsbereich größtenteils erneuert und den Bedürfnissen des 21. Jahrhunderts angepasst. Im gesamten Streckenabschnitt wird die klassische Oberbauform auf Betonschwellengleis im Schotterbett vorgesehen.
Gleichzeitig werden die neuen Gleise mit einer modernen Oberleitungsanlage ausgerüstet, im Bahnhofsbereich erfolgt eine Anpassung der Oberleitung. Um die Strecken in Richtung Ebensfeld und Schweinfurt konfliktfrei in den Knoten Bamberg ein- und auszufädeln, wird am nördlichen Bahnhofskopf ein Kreuzungsbauwerk errichtet.
Newsletter
Umbau Knoten Bamberg – Entscheidung oberirdische Trasse
Streckenführung
Ziele und Nutzen
- Stärkung des europäischen Schienennetz:
Wichtiger Lückenschluss im TEN-Korridor Skandinavien-Mittelmeer - Stärkung der Region:
durch neue Verkehrsanbindungen und neuem Haltepunkt - Fernverbindungen:
Schnelle Verbindungen nach Berlin und München
Durch schnelle Fernverkehrsanbindungen Richtung Berlin oder München erreichen Bamberger innerhalb weniger Stunden attraktive Reiseziele. Neue Nahverkehrsanbindungen und die Einstiegmöglichkeit am neuen Haltepunkt Bamberg Süd stärken die umliegende Region. Die günstigen Infrastrukturbedingungen locken Firmen und Fachkräfte an, die Gesellschaft wird jünger und Stadtviertel entwickeln sich weiter.
Durch die Trennung von Nah- und Fernverkehr auf vier Gleise wird die Region in Zukunft deutlich gestärkt.
Wirtschaft
Bamberg als Wirtschafts- und Gewerbestandort profitiert von dem Ausbau. Durch bessere Anbindungen werden mehr Fachkräfte in die Stadt gelockt. Tausende Pendler:innen erwarten kürzere Fahrzeiten. Der Entwicklung von weiteren Gewerbeansiedlungen, und damit auch von Arbeitsplätzen, steht nichts mehr im Weg. Das Hafengleis verbessert die Anbindung des Bayernhafens an das überregionale Schienennetz und bietet Chancen für die Wirtschaft vor Ort.
Sicherheit
Durch die Beseitigung von vier Bahnübergängen verbessert sich die Verkehrsabwicklung für Straße und Schiene (zwei werden durch Brücken ersetzt). Die vergrößerten Durchfahrthöhen und -breiten der Eisenbahnbrücken bieten mehr Platz für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen.
Umwelt
Der Ausbau der Strecke ermöglicht eine Verlagerung von mehr Personen- und Güterverkehr auf die klimafreundliche Schiene. Weniger- CO2-Emissionen, Feinstaub, Lärm und verstopfte Straßen sind das Ergebnis. Ein Beispiel: am Bayernhafen erfolgt der Gütertransport direkt vom Schiff auf die Gleise.
Um Artenvielfalt auch zukünftig ein Habitat zu bieten, werden Baum- und Strauchpflanzungen entlang der Bahnstrecke vorgenommen sowie Biotope außerhalb des Stadtgebiets neu angelegt. Die Anrainer:innen erhalten umfassenden Schallschutz. Um den Titel des UNESCO Weltkulturerbes zu erhalten, wird gemeinsam mit der Stadt nach geeigneten Lärmschutzmaßnahmen gesucht.
Baumaßnahmen
Neuer Haltepunkt:
Bamberg Süd-Anbindung an das S-Bahn-Netz
Bahnsteige:
Auf 405 Meter verlängert für den Halt aller Fernverkehrszüge
Kreuzungsbauwerk:
Für konfliktfreie Ein- und Ausfädelung
Bahnübergänge:
2 werden beseitigt, 2 werden durch Brücken ersetzt
Straßenbrücken:
Angepasst, verlängert und verbreitert
Moderne Technik:
Neue Oberleitungsanlage und Elektronisches Stellwerk (ESTW)
Eisenbahnbrücken:
Erneuert und erweitert auf vier Gleise
Verkehrsprojekt Deutsche Einheit (VDE) Nr. 8
Die rund 500 Kilometer lange Aus- und Neubaustrecke zwischen Nürnberg–Erfurt–Leipzig/Halle und Berlin (VDE 8) bildet das Kernstück der Hochleistungsstrecke von München nach Berlin. Die Verkehrsprojekte Deutsche Einheit (VDE) waren 1991 von der Bundesregierung beschlossen worden. Auf der neuen Schnellfahrtstrecke sind Höchstgeschwindigkeiten bis zu 300 km/h möglich. Die Reisezeit zwischen München und Berlin wurde auf etwa vier Stunden verkürzt. Im europäischen Maßstab ist diese Verbindung wesentlicher Teil des Transeuropäischen Netzes für den Eisenbahnausbau.
Die Ausbaustrecke Nürnberg–Ebensfeld wird etappenweise auf der gesamten Länge viergleisig ausgebaut, für Geschwindigkeiten bis 230 km/h. Zwischen Nürnberg und Forchheim entsteht eine S-Bahn-Verbindung mit neuen Stationen und einer Durchbindung nach Bamberg, die einen S-Bahn-Takt nach Bamberg ermöglicht. Mit einer Güterzugtrasse wird der langsamere Verkehr vom schnelleren getrennt, mehr Züge können auf zuverlässigen, pünktlichen und schnelleren Verbindungen fahren.