Bahnplaner stellen Machbarkeitsstudie für östliche Umfahrung im Koordinierungkreis Bahnausbau Bamberg vor
Im 3. Koordinierungskreis Bahnausbau Bamberg wurde von der Planungsgesellschaft der Deutschen Bahn eine Machbarkeitsstudie für eine östliche Umfahrungstrasse um Bamberg vorgestellt. Sie ist eine von neun Varianten des Bahnausbaus, die sich derzeit im Gesprächsprozess befinden. Gleichzeitig geht es um die Kriterien zur Bewertung der Varianten. Die Diskussion ist ergebnisoffen.
Der Koordinierungskreis war Ende 2012 aus der Frage entstanden: Beeinflussen die neuen Bahnanlagen – die Schallschutzmaßnahmen, speziell die Höhe der Schallschutzwände – das UNESCO-Welterbe für bestimmte Stadtgebiet so maßgeblich, dass der Status in Gefahr gerät? Mit der jetzt untersuchten neuen Bahntrasse würden weiträumig die Gebiete mit dem Status Weltkulturerbe umfahren werden. Damit würden auch die Schallschutzmaßnahmen außerhalb dieses Bereiches liegen. Diese Planungs-Variante war durch die Aufgabe eines Areals der US-Streitkräfte erst jetzt möglich geworden.
Die im Koordinierungskreis gestellte Aufgabe an die Bahn-Planer zur Bewertung einer Umfahrungsstudie kommt zu dem Fazit: Die technische Planung, die Raumwiderstandsanalyse und die schalltechnischen Untersuchungen zur Umfahrung von Bamberg ergeben eine prinzipielle Machbarkeit dieser Variante. In vorhergehenden Veranstaltungen wurden bereits innovative Möglichkeiten und gesetzliche Grundlagen des Schallschutzes sowie von der Stadt eine Sichtachsenstudie, welche die Beeinflussungen durch den Bahnbau veranschaulicht, vorgestellt.
Nach ersten öffentlichen Vorstellungen der Bahn-Planungen zum Bauausbau in Bamberg hatte sich ein Kreis aus Politikern, Abgeordneten des Bundes, des Freistaates und der Stadt, der Bürgerinitiative „Bahnsinn Bamberg“, der IHK sowie aus Fachbehörden, der Bahn und den Planern zusammengefunden. Moderiert wird der Kreis vom Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn AG, Klaus-Dieter Josel, und vom Oberbürgermeister der Stadt Bamberg, Andreas Starke. Ziel ist laut der gemeinsam beschlossenen Geschäftsordnung,„die Teilhabe und Mitgestaltung der Bürger und aller Interessengruppen am Planungs- und Entscheidungsprozess.“ Der Koordinierungskreis soll Empfehlungen zusätzlich zur formellen Bürgerbeteiligung im Verwaltungsverfahren zur Erlangung des Baurechtes liefern.
Im 500-Kilometer-Projekt Nürnberg-Berlin (VDE8) wird ein 83 Kilometer langer Abschnitt zwischen Nürnberg und Ebensfeld von zwei auf vier Gleise für bis zu 230 km/h erweitert. Dazu kommen neue Bahnanlagen für eine S-Bahn von Nürnberg bis Forchheim mit einer so genannten Durchbindung nach Bamberg, die einen S-Bahn-Takt nach Bamberg ermöglicht. Der schnelle Verkehr kann vom langsameren getrennt werden. Es können mehr Züge auf zuverlässigen, pünktlichen und schnelleren Verbindungen fahren. In das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit (VDE) Nr. 8 investieren Bund, Europäische Union und Deutsche Bahn etwa 10 Milliarden Euro. Die neue Bahn-Verbindung ermöglicht eine Reisezeit von München nach Berlin in etwa 4 Stunden und bietet eine umweltfreundliche Trasse für den Güterverkehr.